Fröhliches Treiben zog sich durch das Gemeindehaus in Valdorf. 80 Katechumenen und Konfirmanden aus Vlothoer Gemeinden hatten sich dort zum Aktionstag mit verschiedenen Workshops getroffen. „Wir haben die Aktion 'Konfis backen Brote' zu einem Thementag rund um Brasilien erweitert“, erläuterte Pfarrer Christoph Beyer. „In der Kooperation mit dem Bäckerhandwerk und Brot für die Welt gehen die Jugendlichen normalerweise in eine Bäckerei. Dort backen sie Brote, die zugunsten von Brot für die Welt verkauft werden. Da ein Großteil der Spenden nach Brasilien geht, und 80 Prozent unserer Organgensaftkonzentrate von dort kommen, haben wir das Thema erweitert“, so der Pfarrer.
Neben Theorie zu Lebensmittelverschwendung und Entwaldung stand viel Ausprobieren auf dem Programm. In der Saftbar wurde fleißig gemixt. Beim Brotbacken unterstützte Henrik Lechtermann, Bäcker- und Konditormeister und Presbyter in Wehrendorf, beim Mischen und Formen des Teigs. Anschließend wurden Brote und Brötchen draußen im mobilen Holzofen gebacken. „Mir gefällt, dass wir was in Gemeinschaft machen und zusammen backen“, sagte der 13-jährige Marlon aus der Gemeinde St. Stephan und rührte in der Teigschüssel. Auch gegenüber in der Küche hatten die Konfis viel Spaß. „Es lebe die Kochbanane“, rief Marcos Da Costamele, der den Workshop zur brasilianischen Küche leitete. Unter seiner fröhlichen Regie bereiteten die Jugendlichen Süßkartoffeln, Kochbananen und Käsebällchen zu. „Früher gab es in Deutschland keine Kartoffeln. In Brasilien dagegen kannte man keinen Weizen und hat kein Brot gegessen“, erläuterte er.
Mit viel Elan wurde nebenan in der Kirche getanzt. Klebér Batista da Silva aus Dortmund zeigte den Teilnehmern einige Schritte des brasilianischen Kampftanzes Capoeira. „Das ist ein Kampfsport ohne Körperkontakt, mit Musik, Rhythmus und Akrobatik. Wir haben einen Spielpartner, keinen Gegner. In Brasilien sagt man: Lass uns Capoeira spielen“, sagte er. Am Sonntag zeigten die Konfirmanden im Gottesdienst in Wehrendorf die erlernten Schrittfolgen. Anschließend wurden die selbst gebackenen Brote verkauft.
Die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, unterstützt die bundesweite Aktion, die seit 2014 jährlich von Erntedank bis zum 1. Advent läuft, bereits von Anfang an. Denn die Kernbotschaft ist ihr ein Herzensanliegen: „Die Jugendlichen lernen schätzen, was uns von Gott durch die Schöpfung anvertraut ist. Sie merken, wie gut es uns geht und dass das keine Selbstverständlichkeit ist. Sie engagieren sich für benachteiligte Kinder und Jugendliche in ärmeren Ländern und spüren die Ungerechtigkeit: Denn eigentlich ist genug für alle da – es ist nur ungerecht verteilt.“
Bereits seit 2014 backen Konfi-Gruppen in ganz Deutschland mit ihrem lokalen Bäcker Brot zugunsten von „Brot für die Welt“. Mit den Spenden werden jedes Jahr drei unterschiedliche Ausbildungsprojekte für Jugendliche in den Ländern des Südens unterstützt. „5000 Brote“ ist eine bundesweite Aktion der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks. Der Erlös der verkauften Brote geht an „Brot für die Welt“. Damit unterstützt werden benachteiligte Jugendliche in fernen Ländern. In diesem Jahr werden Projekte in Brasilien, Indien und Äthiopien unterstützt. Zu der bundesweiten Aktion „5000 Brote“ laden Brot für die Welt, die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und der Zentralverband des deutschen Bäckerhandwerkes bundesweit ein. Seit Kampagnenbeginn 2014 haben übrigens schon über 50.000 Konfirmandinnen und Konfirmanden fast 200.000 Brote für den guten Zweck gebacken. In Westfalen beteiligen sich daran der Bäckerinnungsverband Westfalen-Lippe und die westfälische Landeskirche.