Gedenkbrunnen an der Auferstehungskirche wird wiedereröffnet: Festgottesdienst mit Künstler am 5. September

Erstellt am 30.08.2021

Nach einer umfangreichen Sanierung wird der Brunnen zum Gedenken an die Verfolgung und Ermordung von Juden zur Zeit des Nationalsozialismus wieder sprudeln: Am Sonntag, den 5. September soll der Gedenkbrunnen im Rahmen eines Gottesdienstes auf dem Kirchvorplatz der Auferstehungskirche ab 10 Uhr wieder eingeweiht werden.

Vor 20 Jahren wurde der Brunnen bei der Umgestaltung des Kirchvorplatzes erbaut. Künstler Dietmar Lehmann aus Hausberge entwarf das Design. „Die Sanierung wurde 2020 abgeschlossen. Die Brunnentechnik hatte nicht mehr richtig funktioniert und auch der äußere Zustand verlangte nach einer Instandsetzung. Der Aufwand war sehr umfangreich“, sagt Pfarrer i.R. Bernhard Silaschi. Er wird gemeinsam mit Prädikantin Cornelia Crummenerl den Gottesdienst Anfang September gestalten. Die Oberfläche des Brunnens bestand zuvor aus kleinen rötlichen Granitpflastersteinen. Nun befindet sich dort der Davidstern mit dem Amoswort: „Es ströme aber das Recht wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach" in einer durchgängigen roten Granitplatte. Auch der originale Findling befindet sich wieder an seinem vorgesehenen Platz.

Ganz abgeschlossen sind die Arbeiten zur Instandsetzung noch nicht. In unmittelbarer Nähe des Brunnens soll eine prismaförmige Informationsstele mit theologischen Bezügen, Worten des Künstlers, sowie Infos zu den Stolpersteinen in Bad Oeynhausen errichtet werden. Die Stele soll am Volkstrauertag der Öffentlichkeit präsentiert werden. Eine gezackte Linie wird den Brunnen und die Stele miteinander verbinden.

Für den Eröffnungsgottesdienst wird es Sitzmöglichkeiten mit Sitzkissen auf den Treppen vor der Auferstehungskirche geben. „Nach Möglichkeit sollen sich Besucherinnen und Besucher eigene portable Sitzgelegenheiten mitbringen. So können sich alle um den Brunnen positionieren“, erklärt Pfarrer i.R. Bernhard Silaschi. Auch der Posaunenchor soll am Gottesdienst beteiligt sein. Auch thematisch nimmt Bernhard Silaschi den Brunnen in den Mittelpunkt: „Der Brunnen ist ein Symbol wo Leute sich treffen. Rund um den Brunnen ist Leben. Er ist zukunftsweisend und lebensspendend“, so der Pfarrer im Ruhestand. Der Gottesdienst wird unter den dann geltenden Corona-Schutzmaßnahmen gefeiert. Anwesend sein werden Superintendentin Dorothea Goudefroy, Bürgermeister Lars Bökenkröger, Künstler Dietmar Lehmann und Bundespolizeipfarrer Lars Kunkel, der bis vor kurzem in der Altstadtgemeinde gewirkt hatte. Weitere Informationen zum Brunnen sind im Internet auf der Homepage der Altstadtgemeinde zu finden.