Hupkonzerte zum Pfingstfest: Mehr als 100 PKW beim zweiten ökumenischen Autogottesdienst der Löhner Gemeinden

Erstellt am 25.05.2021

„Sie dürfen gern hupen, wenn Ihnen die Musik gefällt“, bat Pfarrer Peter Außerwinkler. Eine ungewöhnliche Aufforderung zu Beginn eines Gottesdienstes. Aber nicht beim ökumenischen Autogottesdienst der Löhner Gemeinden, der bereits zum zweiten Jahr in Folge an Pfingstmontag auf dem Parkplatz des Bekleidungshauses Bruno Kleine stattfand.

Unter dem Motto „Herzlichen Glückwunsch, mein Schatz!“ wurde das Pfingstfest gefeiert. Mit über 100 Autos waren die Besucher gekommen. Vom Organisationsteam bekamen sie Programmzettel mit Ablauf und Liedtexten überreicht und wurden auf die Parkplätze eingewiesen. Auf der UKW-Frequenz 88,5 Megahertz war im Autoradio zu hören, was auf der Bühne gesprochen und gesungen wurde. Mit einem Hupkonzert wurden die Besucher aufgefordert hören zu lassen, aus welcher Gemeinde sie kommen.

„Ich wurde oft gefragt, ob wir uns auf dem Plakat verschrieben haben“, begann Peter Außerwinkler aus Löhne-Ort die Predigt, die er gemeinsam mit seinem Gohfelder Kollegen Harald Ludewig vorbereitet hatte. „Aber Pfingsten ist doch der Geburtstag der Kirche. Da darf man auch gratulieren.“ Er erinnerte an die vergangenen Monate, wo zuerst im Gottesdienst nicht mehr gesungen werden durfte, dann Gottesdienste komplett abgesagt waren. „Vieles Schöne wird einem erst bewusst, wenn es fehlt“, so Peter Außerwinkler. In humorvollem Dialog wechselten sich die beiden Pfarrer ab. Kirchen gehören ins Dorf und prägen das Stadtbild, stellte Harald Ludewig fest. „Die Kirche ist auch ein Stück Heimat und hat einen Platz in meinem Herzen. Manche Gebäude sind wahre Schätzchen“, spielte er auf das Motto des Gottesdienstes an. „Die Gohfelder Simeonkirche ist das älteste Gebäude Löhnes. Dort wurde schon gepredigt, als Sie in Mennighüffen noch auf den Bäumen gesessen haben“, sagte er augenzwinkernd.

„Kirche lebt auch vom Evangelium. Sie begleitet Menschen von der Geburt bis zum Tod, ist ein Ort der Ruhe und Besinnung“, nannte Peter Außerwinkler einen weiteren Aspekt. „Jeder Mensch ist einzigartig, wie ein Schatz. Eine Gemeinde ist so bunt wie ihre Menschen, die in liebevollem Umgang zusammenfinden und gemeinsam etwas bewegen. Du bist ein Schatz, meine Kirche. Und du auch, Peter“, schloss Harald Ludewig die Predigt.

Für die musikalische Gestaltung sorgte das Team Kreuzkirche. Vielstimmig klangen die Melodien von „Möge die Straße uns zusammenführen“ und anderen Liedern von der Bühne und aus geöffneten Autofenstern. „Bevor wir nun wieder auseinanderfahren“, so Peter Außerwinkler, wurde ökumenisch der Segen gesprochen. Nach einem letzten Lied stimmten die Autofahrer ein begeistertes Hupkonzert als Applaus und Dank an alle Beteiligten an. Auch Fahrradklingeln mischten sich darunter. Marie-Luise und Roger Lampe aus Löhne-Ort waren zum Gottesdienst geradelt. „Wir sind zum ersten Mal dabei. Eine schöne Idee“, sagte Marie-Luise Lampe. An der Ausfahrt spendeten die Besucher ihre Kollekte für den Löhner Mittagstisch in die an langstieligen Klingelbeutel. „Wir sind wieder sehr zufrieden mit der Besucherzahl. Und das Wetter hat dank gutem Draht nach oben auch wieder mitgespielt“, fasst Peter Außerwinkler zusammen.

Harald Ludewig (v.l.), Kai Sundermeier, Enrico Klee, Gordon Richard, Uwe Stintmann und Peter Außerwinkler wirkten beim zweiten ökumenischen Löhner Autogottesdienst mit.

Marie-Luise und Roger Lampe waren mit dem Fahrrad gekommen.