Jetzt kann’s losgehen! Positive Bilanz nach digitaler Schulung zum Besuchsdienst - Wiederholung geplant

Erstellt am 18.05.2021

Kaum ist die erste Online-Strecke von fünf kostenlosen Schulungsmodulen zum qualifizierten Besuchen im Ehrenamt erfolgreich abgeschlossen, gibt es schon Überlegungen zu einer nächsten Staffel. Für Ina Rohleder, die im Evangelischen Kirchenkreis Vlotho das digitale Ausbildungsprogramm verantwortet, ein Grund zur Freude: „Wir hatten so viele positive Rückmeldungen von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, dass wir uns gut vorstellen können, eine Online-Wiederholung der Staffel einzuschieben, bevor es im Herbst regulär weitergeht“, sagt die Diakonin.

Wer sich für den ehrenamtlichen Besuchsdienst in Senioreneinrichtungen, Rehakliniken und Krankenhäusern oder in der Gemeinde qualifizieren möchte, wird in der Basis-Schulung durch alltagspraktische, spirituelle und soziale Unterstützung auf die neuen Aufgaben vorbereitet. „Zunächst erarbeiten wir die Wechselbeziehung zwischen Besucher und Besuchtem. Dann geben wir Tipps zur Gesprächsführung und zum achtsamen Zuhören. Bei Besuchen jeglicher Art steht das Thema Sterben ungesagt immer mit im Raum. Deswegen ist dieses Thema auch ein Teil der Schulung. Dass Trauer eine Reaktion auf Verluste ist und deswegen nicht nur im Zusammenhang mit dem Sterben steht, ist eine weitere wichtige Erkenntnis, die es zu besprechen gilt. Aber auch Selbstfürsorge und die eigene Spiritualität sind uns wichtige Anliegen, auf die wir die Ehrenamtlichen vorbereiten möchten“, erläutert Ina Rohleder, die in der Fachstelle für Seelsorge im Alter speziell die Belange der Senioren im Blick hat. Im fünften und letzten Modul spezialisieren sich die Seminarteilnehmer und -Teilnehmerinnen auf ihren künftigen Einsatzbereich. Denn die Basis-Schulung ist zugleich ein Kooperationsprojekt der beteiligten Seelsorgebereiche.

Diakonin Ina Rohleder hat die erste digitale Staffel gemeinsam mit Pfarrerin Antje Eltzner-Silaschi moderiert. „Von den vorherigen Schulung sind wir ja schon ein eingespieltes Team. Auch jetzt war es wieder toll“, bilanziert sie die Zusammenarbeit mit der Seelsorgerin in Rehakliniken. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich sehr schnell in die technischen Möglichkeiten eingefunden und hatten richtig Spaß, sich untereinander in unseren „digitalen Gruppenräumen“ auszutauschen“, freut sich Ina Rohleder. Auch im Anschluss an die fünf Zusammenkünfte gab es weitere positive Rückmeldungen per Telefon oder per E-Mail. „Es war eine richtig gute Stimmung. Und die zwei, die kurz vorher absagen mussten, denen habe ich schon einen Platz in der nächsten Staffel zugesagt“, fügt sie hinzu. Acht Teilnehmende sind jetzt ausgebildet und dürfen zeitnah ihrer neuen Aufgabe nachgehen.

Wer sich für die Basis-Schulung interessiert, ist herzlich eingeladen, sich bei Ina Rohleder zu melden. Die Schulung ist kostenlos und verpflichtet nicht zum anschließenden Einsatz für den Kirchenkreis. Spezielle Zugangsvoraussetzungen gibt es keine, allerdings sollten die späteren Besucherinnen und Besucher über ein verlässliches Zeitfenster verfügen, das sie in den gewählten Bereich einbringen können.

Bei Interesse ist Diakonin Ina Rohleder direkt ansprechbar unter Telefon 05731-1805-21 oder per E-Mail unter irohlederdontospamme@gowaway.kirchenkreis-vlotho.de. Alle Interessierten erhalten zeitnah eine Rückmeldung, wann das Folgeseminar angeboten wird.

Pfarrerin Antje Eltzner-Silaschi (oben links) und Diakonin Ina Rohleder moderieren die digitalen Schulungen für den ehrenamtlichen Besuchsdienst im Evangelischen Kirchenkreis Vlotho und bereiten die Ehrenamtlichen auf ihren Einsatz vor.

Interview mit Teilnehmerin Nicole Schulz (40)

Warum haben Sie sich entschieden, im Besuchsdienst mitzuwirken?

Ich denke oft an ältere, einsame Menschen und wünsche mir, ihnen eine Freude zu machen. Ich kann gut mit Menschen umgehen und würde sie gerne besuchen. Ich möchte später ja auch mal nicht allein sein. Als ich von der Schulung gehört habe, musste ich mich einfach sofort anmelden, weil ich es für wichtig halte, um gut auf das Besuchen vorbereitet zu sein.

Die Schulungen haben das erste mal coronabedingt ausschließlich digital stattgefunden. Wie haben Sie diese Form erlebt?

Als Online-Angebot war die Schulung für mich optimal: Ich musste keine weiten Wege zurücklegen, konnte bei meinen Kindern sein und trotzdem was für mich tun, denn ich habe diese Schulung vor allem auch als einen Mehrwert für mich empfunden. Ich habe die Zeit richtig genossen, die Schulung war einfach spitze: Ich habe viel gelernt, jeder Abend war interessant, abwechslungsreich, überhaupt nicht steif und von den beiden Dozentinnen sind die teils auch schwierigen Themen gut nachvollziehbar rübergebracht worden. Die Zeit ging viel zu schnell vorbei – ich hätte am liebsten gleich noch einmal 5 Module drangehängt. Gerade auch die Beschäftigung mit dem Thema Tod und Trauer, das Bibelteilen und die vielen Tipps haben mir richtig gut gefallen. Trotz dieser ernsten Themen war auch immer Freude und Spaß dabei. Vor allem die Gemeinschaft mit den anderen Teilnehmenden und der Austausch untereinander haben mich bereichert.

Fühlen Sie sich nach den Schulungseinheiten gut auf den Besuchsdienst vorbereitet?

Auf jeden Fall! Die Schulung hat meine Erwartungen übertroffen und meine Überlegung bestätigt, jetzt auch Menschen wirklich Gutes tun zu wollen. Ich fühle mich perfekt vorbereitet und will Zeitgefährtin werden! Und das ganz bewusst, weil ich einen längeren Kontakt suche – ich möchte regelmäßig eine Person besuchen. Darauf freue ich mich schon und bin schon ganz gespannt. Von mir aus kann’s jetzt sofort losgehen!

Nicole Schulz hat an der aktuellen Basisschulung digital teilgenommen und kann ihren ersten Einsatz als Zeitgefährtin kaum erwarten. (Foto: privat)