„Distanzunterricht“ auch in der TelefonSeelsorge Ostwestfalen: Ehrenamtliche werden in ungewohntem Format ausgebildet

Erstellt am 23.04.2021

In Zeiten der Corona-Pandemie ist die TelefonSeelsorge gefragt. Viele Menschen rufen an oder nutzen die Onlineseelsorge, um sich zu entlasten oder Beratung zu suchen. Auch in der Coronazeit kann dieses Angebot durch den engagierten Einsatz vieler Ehrenamtlicher uneingeschränkt aufrechterhalten werden.
„Sehr verändert hat sich allerdings die Begleitung und Ausbildung der Ehrenamtlichen, die diesen Dienst tun“, erzählt Martin Dohmstreich, hauptamtlicher Mitarbeiter in der Telefonseelsorge. 

Kürzlich haben neun Ehrenamtliche ihre Ausbildung für den Dienst in der TelefonSeelsorge beendet. Ende 2019 hatte die Gruppe begonnen, nach wenigen Wochen wurde das Lernen durch das Corona-Virus unterbrochen. „Bereits im April 2020“, so Petra Ottensmeyer, Leiterin der Dienststelle, „haben wir die Ausbildung auf ein Videoformat umgestellt.“ Bis auf wenige Wochen im Sommer wurde die Ausbildung so fortgeführt. Grundlagen der Gesprächsführung, die Auseinandersetzung mit wichtigen Themen wie Trauer oder der Umgang mit Krisen wurden in Videokonferenzen besprochen und geübt. Für die Auszubildenden war das zunächst ungewohnt, aber alle waren froh, dass es weiterging und die Ausbildung wie geplant beendet werden konnte. 

Auch die neue Gruppe, die Anfang Mai beginnt, wird in diesem Format starten. Weil es viele Interessenten für diese wichtige Arbeit gibt, fiel der Entschluss, auch den Kennenlerntag über ein Videokonferenztool durchzuführen. „Das war ein Wagnis“, berichtet Petra Ottensmeyer, „aber es hat gut geklappt.“ Die Teilnehmenden haben sich kennengelernt und einen ersten Eindruck von der Arbeitsweise gewinnen können.
Nähe durch Distanz – das kennen die Mitarbeitenden auch aus der Onlineseelsorge. Da sehen sie die Ratsuchenden nicht einmal, sondern lesen nur, was im Chat geschrieben wird. Trotz der räumlichen Entfernung entsteht häufig ein intensiver und emotionaler Kontakt. „Diese Art der Kommunikation kommt dem Schutzbedürfnis vieler Ratsuchender entgegen“, weiß Martin Dohmstreich. Die Erfahrungen aus der Beratung haben den Hauptamtlichen Mut gemacht, den Kennenlerntag für die neue Gruppe durchzuführen, obwohl ein Treffen vor Ort nicht möglich war. „Ich bin überrascht wie angenehm die Atmosphäre war, obwohl wir alle vor unseren PC’s gesessen haben“, äußert eine Teilnehmerin im Rückblick. 

Trotz der guten Erfahrungen sind alle neugierig, wenn sie sich -  hoffentlich im Sommer - vor Ort in den Räumen der TelefonSeelsorge treffen können. 

Nach Abschluss der Ausbildung erhalten alle Ehrenamtlichen einen eigenen Becher.

Telefonseelsorge

Pfarrerin Petra Ottensmeyer & Team

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Mail/Chat: www.telefonseelsorge.de