Sinnstiftung im Alltag: Schulungen für den Besuchsdienst mit Diakonin Ina Rohleder ab 15. April online

Erstellt am 02.04.2021

Der Kirchenkreis Vlotho bietet auch in diesem Frühjahr wieder eine Basisschulung zum Thema Besuchsdienst an. Sie richtet sich an Menschen, die anderen Zeit widmen möchten, um bei einer persönlichen Begegnung die Sorgen und Nöte des Alltags zu teilen. Die zuhören, Anteil nehmen und trösten möchten.

Ina Rohleder vom Kirchenkreis Vlotho hat das Schulungsprogramm ins Leben gerufen, das am 15. April online geht und insgesamt fünf kostenlose Module umfasst. „Wer sich für diese Qualifizierung entscheidet, wird durch alltagspraktische, spirituelle und soziale Unterstützung auf die Aufgaben vorbereitet“, wirbt die Diakonin, die in der Fachstelle für Seelsorge im Alter speziell die Belange der Senioren im Blick hat. Doch nicht nur: „Wir haben festgestellt, dass es auch in Krankenhäusern und Rehakliniken sowie in den Gemeinden selbst großen Bedarf an seelischer Unterstützung gibt. Darum bieten wir eine übergreifende Ausbildung zum Besucher/zur Besucherin an, bei der man sich im letzten Modul auf seinen Einsatzbereich spezialisiert “, erläutert Ina Rohleder.

Als Zielgruppe sieht sie vorrangig Erwachsene ab 55 Jahren, die sich in einem freien Zeitfenster sozial engagieren möchten. „Sind die Kinder aus dem Haus und der Ruhestand naht, suchen viele nach einer sinnstiftenden neuen Aufgabe“, weiß die Diakonin. Auch Kurzarbeit oder „viel freie Zeit“ durch die besonderen Umstände der Pandemie kennzeichnen die Interessenlage von Menschen, die jetzt verstärkt an die Fachstelle herantreten. Darunter sind auch Interessenten in der Lebensmitte, bisweilen sogar Jugendliche, die sich angesprochen fühlen. „Bereits bei dem Vorläufer-Modell „Zeitgefährten“ haben wir gesehen, wie gut ein solcher Besuchsdienst funktionieren kann“, sagt die Diakonin, die durch ihre Tätigkeit im Seniorenbeirat von einem oft negativen Altersbild, von gefühlter Wertlosigkeit und Einsamkeit weiß und gegensteuern möchte. „Für diese Aufgabe sind Frauen und Männer gleichermaßen geeignet“, wirbt sie im Hinblick auf ein Geschlechter- und Altersmix bei den Besuchenden. „Selbst eine 19-Jährige hat sich schon bei uns qualifiziert, um sich im sozialen Berufsfeld zu erproben“. 

Das Interesse an den Kursen, die zweimal jährlich im Frühjahr und im Herbst stattfinden, ist groß. Trotz der Pandemie sei der letzte Kurs „quasi ausgebucht“ gewesen, sagt Ina Rohleder. Wichtig ist der Diakonin der Hinweis, dass diese Qualifizierung sich zwar am christlichen Menschenbild orientiert, eine konfessionelle Bindung aber keine Voraussetzung zur Teilnahme ist. „Es besteht im Anschluss an den Kurs auch keine Verpflichtung zur Weiterarbeit“, stellt sie klar. Ein offenes Modell also, bei dem die Gebenden auch viel über sich selbst lernen können, über eigene Ressourcen und Fähigkeiten. Nicht zuletzt darum wirbt Diakonin Ina Rohleder auch in anderen Kirchenkreisen für Nachahmer: „Ich bin in dieser Sache die einzige Synodalbeauftragte der Westfälischen Landeskirche. Das zeigt, dass es übergreifende Wertschätzung für solche Dienste gibt“, fügt sie hinzu.

Bei Interesse ist Ina Rohleder direkt ansprechbar unter Telefon 05731-1805.21 oder per E-Mail. Die Termine für die Schulungen sind der 15.04., 22.04.,29.04. und 06.05. sowie ein Zusatztermin für das fünfte Modul, abhängig von dem gewünschten Einsatzbereich. Nähere Einzelheiten zu Dauer und Inhalten der Schulung können bei Ina Rohleder erfragt werden.

Irmgard R. aus Bad Oeynhausen bekommt seit Anfang des Jahres einmal pro Woche Besuch von einer Zeitgefährtin. Gerade in Zeiten der Pandemie weiß sie diesen Kontakt sehr zu schätzen. Im Bericht erzählt Sie, was der Besuchsdienst für sie bedeutet.

Unter anderem haben die Basisschulung für den Besuchsdienst im Kirchenkreis Vlotho besucht und sind jetzt ausgebildete Zeitgefährten (v.l.n.r.): Jürgen Henning, Roswitha Obermann, Kerstin Vogel, Tanja Stürzebecher, Kathi Joosten, Erika Lüth, Barbara Emde, Diana Meyer und Claudia Hensler.