Konzert für Menschenrechte mit Songs aus aller Welt

„Spread Voice“ singen acapella in St. Stephan

Erstellt am 19.01.2020

Neben eigenen Stücken interpretierten die Künstler auch moderne Pop-Songs von Coldplay oder die Titelmusik der TV-Serie „Babylon Berlin“

Rund 250 Menschen waren in die Kirche gekommen, um sich das Konzert rund um den Vlothoer Sänger Gunnar Deutschmann anzuhören. Gemeinsam mit seiner Frau Claudia, sowie Mylène Kroon, Georg Thauern und Pianist Eckhard Wiemann sorgte er für fast zwei Stunden voller abwechslungsreicher Musik und Momente des Staunens. Neben eigenen Stücken interpretierten die Künstler auch moderne Pop-Songs von Coldplay oder die Titelmusik der TV-Serie „Babylon Berlin“.

Es war die große Premiere des Programms „Light my fö!“, die eigentlich bereits im September in der Kirche St. Stephan in Vlotho hätte stattfinden sollen. Aus Krankheitsgründen musste sie damals abgesagt werden. Umso mehr freuten sich die Besucher am Samstag in der Kirche das neue Programm hören zu können. Sänger Gunnar Deutschmann, der mit seiner markanten Stimme auch durch Teile des Programms führte, freut sich sehr, die Uraufführung des Programms in Vlotho zu feiern: „Das ist etwas ganz besonderes für mich. Als Vlothoer das neue Programm in der Stadt aufzuführen, in der ich seit Jahren mit meiner Familie lebe und mit der ich mich verbunden fühle, ist eine große Ehre.“ Neben modernen Stücken, die die Sängerinnen und Sänger virtuos interpretierten und die ganz ohne Mikrofon auch in der letzten Kirchenbank zu hören waren, erklung auch „Erster Verlust“ von Bach und Goethe. Von der Weltmusik inspiriert, musizierten die Künstler Carl Orff’s „Carmina Burana“ mit Instrumenten aus aller Welt und verliehen dem epischen Werk einen ganz neuen Klang.

Rund 250 Menschen haben in St. Stephan einen wilden Ritt durch die Musikgeschichte mit der Acapella-Gruppe „Spread Voice“ erlebt: Claudia Deutschmann (Sopran), Mylène Kroon (Mezzosopran), Georg Thauern (Tenorbariton) und Gunnar Deutschmann (Bass); Eckhard Wiemann spielt dazu auf dem Klavier.

Das Programm sollte aber nicht nur gute Laune machen; auch ernste Klänge stimmte Gunnar Deutschmann an: Sein Lied „From here“ beispielsweise widmete er allen, die aktuell aus ihrer Heimat geflüchtet seien: „Was wäre, wenn wir alles aufgeben müssten für ein Leben in Frieden und Freiheit?„ fragte der Vlothoer in der Ankündigung seines Songs. Auch Mezzosopranistin Mylène Kroon trug einen eigenen Song zum Programm bei, der besser nicht in das Programm passen konnte: „Light“ sei in ihrer Studienzeit entstanden und immer noch eines ihrer Lieblingsstücke. Besonders inszeniert wurde das Schlussstück „Light my fire“, bei dem Gunnar Deutschmann, der alle Stücke neu arrangiert hatte, auf Werke von Gulda, Morrison, Moriccone, Möricke, da Ponte und Mozart zurück griff. Als Pianist Eckhard Wiemann auf dem Klavier solierte, sorgten eine Nebelmaschine und in der Kirche positionierte rote Lichter für eine schaurige Atmosphäre. Auch das ABBA-Medley, das die Zuschauer in der Zugabe forderten, durfte nicht fehlen. Danach applaudierten die Zuschauer im Haupt- und Nebenschiff sowie auf der Empore minutenlang.

Kantorin Liga Auguste, die das Konzert mitorganisiert hatte, freute war nach dem Auftritt begeistert: „Was die vier mit ihren Stimmen anstellen können ist wirklich beeindruckend. Werke von Bach und Monzart im einen Moment, dann wieder Popsongs und Filmmusik. Das alles in zwei Stunden acapella nur begleitet von einem Klavier ist wirklich ein Meisterwerk“, so die Kantorin und Chorleiterin im Anschluss. Sie freue sich sehr, „Spread Voice“ nach St. Stephan geholt zu haben, gerade weil es zeige „wie sehr Kirchen- und Weltmusik zusammengehören.“