Am 26. November 2020 verstarb Pfarrer i.R. Walter Erich Perrey im Alter von 91 Jahren. Er wurde zum 31. Oktober 1992 aus seiner Pfarrstelle in Vlotho St. Stephan in den Ruhestand verabschiedet. Seitdem lebte er mit seiner Frau Helga in Herford, hielt aber immer den Kontakt in den Kirchenkreis Vlotho und in seine frühere Gemeinde.
Superintendent Andreas Huneke sagt über den Pfarrer: „Sein beruflicher Werdegang ist für einen evangelischen Pfarrer in Westfalen durchaus ungewöhnlich.“ Geboren wurde Walter Erich Perrey im März 1929 in Ackermühle in Ostpreußen. Von 1935 bis 1943 besuchte er die Volksschule und es schloss sich eine landwirtschaftliche Lehre an, die er 1944 beendete. Kurz vor Ende des 2. Weltkrieges im März 1945 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und geriet in Gefangenschaft, in der er bis 1947 verblieb. Im Internierungslager in Dänemark besuchte er eine Fortbildungsschule und übernahm nach der Gefangenschaft verschiedenartige Tätigkeiten. Von 1950 bis 1954 war er Missionsschüler bei der Bahnauer Missions-Bruderschaft in Unterweißach und wurde direkt anschließend vom Gemeinschaftsverband Minden-Ravensberg, Bezirk Herford als Prediger angestellt. In dieser Zeit, 1957, heiratete er seine Frau Helga, geb. Brünger. 1959 wechselte er seinen Predigerdienst zur Landeskirchlichen Gemeinschaft in Bad Windsheim und wurde 1965 Gemeindehelfer bei der Ev.-ref. Kirchengemeinde in Burbach. Dort wurde er im Dezember 1968 ordiniert und zum Prediger der Evangelischen Kirche von Westfalen in der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Burbach berufen.
1981 bewarb sich Pfarrer Walter Erich Perrey auf die Pfarrstelle in Vlotho St. Stephan und wurde dort am 1. September 1981 eingeführt. Superintendent Andreas Huneke habe den Verstorbenen noch als Amtsbruder erlebt „der seinen Dienst mit großer Hingabe und Treue versah. Seine Frömmigkeit war sehr stark durch die landeskirchliche Gemeinschaft geprägt und so konnte ich ihn an seinem 90. Geburtstag noch als tiefgläubigen Menschen erleben.“ Walter Erich Perrey hinterlässt seine Ehefrau Helga, drei Kinder und neun Enkelkinder. Aufgrund der coronabedingten Beschränkungen findet die Trauerfeier im engsten Familienkreis statt. Der amtierende Superintendent spricht der Familie sein Mitgefühl aus: „Voller Dankbarkeit für diesen freundlichen und zugewandten Menschen verabschieden wir uns von Walter Perrey und befehlen ihn der Liebe Gottes an, in der Hoffnung zur Auferstehung zum ewigen Leben. Wir sind in Gedanken bei seinen Angehörigen und allen, die über seinen Tod traurig sind. Wir tun das in Erinnerung an den Vers, der über seiner Verabschiedung aus dem Pfarrdienst gestanden hat, 1. Joh. 5, Vers 4: „Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.““