So viele Fahrräder wie noch nie repariert: Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt am EKJZ Valdorf blickt auf arbeitsreiches Jahr zurück

Erstellt am 04.11.2020

Trotz Einschränkungen des öffentlichen Lebens werden in der Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt am Evangelischen Kinder- und Jugendzentrum Valdorf (EKJZ) weiter Fahrräder repariert. Allerdings unter Einhaltung besonders strenger Hygiene- und Abstandsregeln. Publikumsverkehr ist bis auf Weiteres nicht möglich.

Dabei liegt hinter dem ehrenamtlich arbeitenden Team um Jan Allersmeier ein anstrengendes Jahr. Die nach der Winterpause eintretende Corona-Pandemie stellte das Team vor zahlreiche Herausforderungen, sagt Teamleiter Jan Allersmeier. Die Reparatur von Fahrrädern für Geflüchtete in der Region kann auch unter Beachtung der aktuell geltenden Corona-Schutzverordnung NRW stattfinden, betont er. Es werde auf den Kontakt und die gemeinsame Arbeit mit Geflüchteten verzichtet, sodass Hygiene- und gesetzliche Regeln eingehalten werden. Dies komme dem eigentlichen Sinn, der inklusiven Arbeit mit Geflüchteten, zwar nicht nach, sei momentan aber der einzige Weg, die Corona-Schutzverordnung einzuhalten und gleichzeitig trotzdem die noch in diesem Jahr zu reparierenden Fahrräder für die Geflüchteten abzuarbeiten, die sich im Laufe des Jahres angehäuft haben. Außerdem fehle mit Friedel Valdorf aktuell ein versierter Reparatur-Experte, der sich aus Sicherheitsgründen vorerst zurückgezogen habe.

Im Jahr 2020 haben Jan Allersmeier, Veit Wetter, Elias Pohl, Nils Büsching und Neuzugang Patrick Lenger so viele Fahrräder repariert, wie in keiner vorherigen Saison. Teamleiter Jan Allersmeier blickt deshalb trotz Corona auf ein erfolgreiches Jahr zurück: „Obwohl wir wegen der Pandemie erst deutlich später als geplant starten konnten, da lange Zeit nicht klar war, unter welchen Bedingungen wir hier arbeiten können, haben wir so viele Reparaturanfragen wie schon lange nicht mehr bekommen. Das hat sich alles aufgestaut, bis wir im Frühjahr wieder durchstarten konnten.“ Allersmeier ist froh, gemeinsam mit seinem Team „viel Know-How vermitteln zu können“ und auch selbst noch einiges dazu gelernt zu haben. Über weiteren Zuwachs im Team freut er sich dabei besonders: „Die Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt entwickelt sich langsam auch zu einem Treffpunkt für Menschen, die Lust aufs Schrauben, Probleme mit seinem Zweirad haben oder einfach nur andere Menschen treffen wollen.“ Dass all dies mit dem „Lockdown Light“ vorerst nicht mehr möglich ist, hält die Ehrenamtlichen trotzdem nicht davon ab, einzeln weiter Fahrräder zu reparieren. In der Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt wird noch bis zum 23. Dezember geschraubt, anschließend geht das Team bis Anfang März in die Winterpause.

Im Sommer haben Veit Wetter (v.l.n.r.), Jan Allersmeier, Patrick Lenger und Elias Pohl in der Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt in Valdorf Fahrräder für Geflüchtete repariert. Auf diesem Foto fehlen Nils Büsching und Friedel Valdorf. Dieses Archivfoto entstand vor den aktuell geltenden Kontaktbeschränkungen.