Neues Gesicht: Linda Stucke-Troks ist die neue Vikarin in der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Eidinghausen-Dehme

Vom Land aufs Land: Linda Stucke-Troks kommt als neue Vikarin in die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Eidinghausen-Dehme. Seit Oktober ist die Pfarrerin in Ausbildung in Bad Oeynhausen und fühlt sich auf dem Land richtig wohl: „Ich komme aus dem Münsterland, das ist kein großer Unterschied. Auch wenn den Menschen hier in Ostwestfalen immer nachgesagt wird, sie seien eher verschlossen. Ich habe eher das Gegenteil erlebt. Die Eidinghauser haben mich herzlich aufgenommen.“ Gemeinsam mit ihrem Mann ist die 28Jährige in ein Zweifamilienhaus in Eidinghausen gezogen. Für zweieinhalb Jahre wird die studierte Theologin in der Gemeinde und als Religionslehrerin an der Europaschule arbeiten.

„Mein Vikariat beginnt direkt mit einem halben Jahr Religionsunterricht an der Schule. Das ist Teil unserer Ausbildung. Erst danach fange ich wirklich in der Gemeinde an und bin für zwei Jahre als „Co-Pfarrerin“ neben Wolfgang Edler und Katja Jochum für Gottesdienste, Seelsorge und Konfirmandenunterricht da“, erklärt die Vikarin. Studiert hat sie Theologie in Göttingen und Marburg. „Das ist bei uns ungeschriebenes Gesetz, sich an zwei unterschiedlichen Universitäten zu bilden und eine andere Perspektive auf das Christsein kennen zu lernen“, betont Stucke-Troks. Der Glaube spielt für die zukünftige Pfarrerin schon seit der Jugend eine große Rolle. Besonders durch die Kinder- und Jugendarbeit ist sie an den Glauben herangeführt worden. Nach einem freiwilligen sozialen Jahr in einem Treffpunkt für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche in Berlin-Marzahn hat sie sich dazu entschlossen Theologie zu studieren, zunächst mit keinem Masterplan: „Wenn es mir gefällt, dann werde ich Pfarrerin“ habe sie damals gedacht. Während des Studiums hat sich bei ihr der Wunsch gefestigt, tatsächlich Pfarrerin zu werden und den Menschen die Botschaft nahe zu bringen „Jemand hilft dir, wenn du dich anvertraust“. Auf diesem Weg steht nun für die 28-Jährige das Vikariat an. Nach ihrem Studienabschluss und dem ersten theologischen Examen erlernt sie gemeinsam mit ihrem so genannten „Mentor“ (Gemeindepfarrer Wolfgang Edler) die praktischen Aufgaben in einer Gemeinde. Dazu gehören neben sonntäglichen Gottesdiensten auch Beerdigungen, Trauungen, Taufen, die stets reflektiert werden. Auch Seelsorge und die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen stehen für die Vikarin im Mittelpunkt: „Ich freue mich, das theoretische Wissen jetzt in der Praxis anwenden und die Menschen in meiner neuen Gemeinde kennen zu lernen und sie auf ihrem Weg durch das Leben zu begleiten.“

Dabei spielt der Glaube im Privatleben von Linda Stucke-Troks ebenfalls eine wichtige Rolle: „Natürlich bete ich regelmäßig, aber ich sitze nicht den ganzen Tag vor der Bibel und studiere sie“, erzählt die Vikarin schmunzelnd. Der Glaube sei vielmehr Fundament ihres täglichen Handelns und ihres Weltverständnisses: „Gerade in Zeiten der Pandemie merke ich, wie ich als Vikarin zur Position der Kirche gefragt werde und ich mich somit täglich mit meinem eigenen Glauben beschäftigen muss.“ Christsein bedeutet für die Theologin füreinander und für das Leben da zu sein. In ihrem Studium hat sie sich außerdem für Teilhabe und Inklusion aller gesellschaftlichen Gruppen stark gemacht und möchte das auch in Eidinghausen und Dehme mit neuen Ideen tun.

Dass sie für das Vikariat in Bad Oeynhausen landet, war eher Zufall als Selbstbestimmung, erzählt die gebürtige Münsterländerin: „Ich komme aus Ladbergen und habe nun einige Jahre in Göttingen gelebt. Mir war es schon wichtig, nach NRW zurück zu kommen. Als die Landeskirche mir mitteilte, dass ich mein Vikariat im Kirchenkreis Vlotho antreten darf, musste ich doch erstmal gucken, wo das ist“, gesteht Linda Stucke-Troks. Am Ende ihres zweieinhalb-Jährigen Vikariats steht das zweite theologische Examen, dem sich der Probedienst in einem Kirchenkreis anschließt. Nach ihrer Ordination kann Linda Stucke-Troks als Pfarrerin in der Evangelischen Kirche in Deutschland arbeiten.