Ein Foto von der vergangenen USA-Reise 2018: Die Skyline von Chicago (Foto: Lucas Schierbaum)

Gemeinde Holzhausen: Die große USA-Fahrt liegt auf Eis / Corona unterbricht jahrzehntelange Partnerschaftsbesuche

Erstellt am 11.10.2020

Für 25 Gemeindemitglieder aus Porta Westfalica-Holzhausen sollte es die große Fahrt werden: Erst nach Chicago, dann in die Partnergemeinde „Salem United Church of Christ Heusler“ nach Evansville, und von dort aus Richtung Nashville, St. Louis oder Louisville. Genau 18 Jahre nach dem letzten großen Besuch in den USA sollte für dieses Jahr eigentlich wieder eine Amerika-Reise für die Gemeindemitglieder anstehen, genauer gesagt für die Herbstferien.

Seit dem 20. Oktober 2002 besteht die Partnerschaft, beschlossen wurde sie in Evansville, Indiana von den Pfarrern Joachim Schierbaum und Torsten Willimczik, Presbyter Hans-Dieter Kordes, sowie von Bob Hedeman, damals Pastor in Evansville. „Den ersten Kontakt gab es schon 1994 im Rahmen eines Gottesdienstes mit dem Partnerschaftsverein. Nach einer ersten Anfrage wurden die Pläne bei einem Besuch aus Amerika im Jahr 2000 dann konkreter“, erinnert sich Pfarrer Joachim Schierbaum. 2002 machte sich dann eine große Delegation samt Posaunenchor auf den Weg in die USA. Seitdem fanden immer wieder vereinzelte Besuche in Amerika und Deutschland statt, der letzte im Jahr 2018. Dieses Jahr sollte es wieder mit einer großen Gruppe „über den Teich“ gehen, die Pläne wurden aber von der anhaltenden Corona-Pandemie durchkreuzt.

„Wir haben uns das erste Mal schon im Oktober 2019 getroffen, um zu sehen, ob Interesse an der Reise besteht. Von dort an wurden die Treffen regelmäßiger und die Planungen immer konkreter“, erzählen Sandra Boberg und Lucas Schierbaum, die sich nach ihrer Reise 2018 für die Planung bereit erklärt hatten. Der Reiseplan stand fest und zu Beginn des Jahres wurden Flüge und Hotels gebucht. Auch auf amerikanischer Seite liefen die Planungen der „Taskforce Holzhausen“ auf Hochtouren, sogar ein Fest für die Gäste aus Deutschland sollte veranstaltet werden. Anfang März dann die große Unsicherheit: „Als dann die Corona-Welle Europa und die USA erreichte stand alles unter einem großen Fragezeichen. Nachdem wir zunächst noch abwarten wollten, haben wir uns schließlich im Sommer gegen die Reise entschieden. Die Hotels konnten wir zum Glück kostenlos stornieren, bei den Flügen hatten wir dann Glück im Unglück“, erzählt Sandra Boberg. Die Flüge waren ursprünglich nicht stornierbar und seitens der Airline noch nicht abgesagt. Eine Änderung der Flugzeit ermöglichte dann aber die kostenlose Stornierung. Am 11. Oktober wäre es losgegangen, von Frankfurt nach Chicago, von dort aus knapp sechs Stunden mit dem Bus nach Evansville. Für die letzten Tage war noch Sightseeing in den Hochhausschluchten von Chicago geplant.

„Jetzt wo der Termin näher rückt, sind wir schon auch ein bisschen traurig, dass die Reise nicht stattfinden kann“, sagt Lucas Schierbaum. „Wir wollen uns aber trotzdem unter Einhaltung aller Regeln mit der Gruppe treffen, gemeinsam Essen und Fotos von früheren USA-Reisen ansehen.“ Wann die Reise nachgeholt wird ist noch unklar, „aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Vielleicht klappt es ja schon in 2021. Das müssen wir abwarten“, hofft das Planungsteam. „Es ist sehr schade, dass die Fahrt in diesem Jahr nicht stattfinden kann. Die Partnerschaft zu Salem in Evansville bedeutet für mich persönlich und die Gemeinde eine Horizonterweiterung in Sachen Gemeindearbeit aber auch im Hinblick auf Glaube und Religion. Es wäre bestimmt wieder ein interessanter und reger Austausch zu aktuellen Themen in den Kirchen, aber auch in Politik und Gesellschaft gewesen. Gerade in diesen Zeiten ist der weltweite Zusammenhalt über Landesgrenzen hinaus besonders wichtig und wertvoll“, betont Pfarrer Joachim Schierbaum.