Kantorei begeisterte mit Bachs Weihnachtsoratorium in der Auferstehungskirche

Erstellt am 07.01.2020

Mitreißender Auftakt der Festtage / Erstes Konzert des neuen Kreiskantors József Opicz

Kein Platz war in der Auferstehungskirche am Kurpark unbesetzt geblieben, restlos ausverkauft die über 500 Konzertkarten. Mit atemloser Spannung warteten die Zuhörer auf das Erklingen der berühmten Paukenschläge, mit denen Johann Sebastian Bachs Eingangschor des Weihnachtsoratoriums beginnt, bevor der Chor mit jubelndem „Jauchzet, frohlocket“ einstimmt. Für sein erstes Konzert mit der Kantorei an der Auferstehungskirche hatte der neue Kreiskantor József Opicz die Kantaten eins bis drei des barocken Werkes ausgewählt, das aus insgesamt sechs Kantaten besteht.

Die intensive, feinsinnige Probenarbeit, mit der József Opicz seit seinem Dienstantritt im September die Choristen auf das Konzert vorbereitet hatte, hat sich gelohnt. Die rund 100 Sänger aus Kantorei und Jugendkantorei überzeugten mit wohltönendem Klang und verständlicher Aussprache, die die Zuhörer am Weihnachtsgeschehen teilhaben ließ. Mit virtuoser Präzision und schwungvollem Ausdruck begeisterte auch das Orchester 'Opus 7', das den Sängern nicht nur ein solides musikalisches Fundament schuf. Immer wieder brillierten auch einzelne Musiker und Instrumentengruppen und begeisterten das Publikum mit ihren facettenreichen Klangfarben. Als Solisten überzeugten Sopranistin Jutta Potthoff, Altistin Dorothea Ohly-Visarius, Tenor Christian Volkmann und Bass Hildebrand Haake, die in den Arien und Rezitativen mit ihren wohlklingenden, warmen Stimmen das biblische Geschehen eindrucksvoll erzählten und illustrierten. Mit seinem präzisem Dirigat leitete József Opicz alle Mitwirkenden souverän durch das vielschichtige, in der Weihnachtszeit 1734/1735 uraufgeführte Werk.

Nach einem Moment der Stille brandete nach dem strahlenden Schlusschoral tosender Applaus auf. Mit stehenden Ovationen bedankten sich die sichtlich berührten Zuhörer für den faszinierenden Konzertabend. Spontan ließ der selbst merkbar berührte Kreiskantor als Zugabe zur Freude des Publikums noch einmal den Beginn von „Jauchzet, frohlocket“ anstimmen und wünschte den Zuhörern, „dass Sie alle die Weihnachtsbotschaft mit nach Hause nehmen“.

„Weihnachten ohne Weihnachtsoratorium, da würde doch etwas fehlen. Ein eindrucksvolles Konzert, toller Chor, tolle Musiker. Und das für vergleichsweise wenig Geld im kleinen Bad Oeynhausen. Ich bin absolut begeistert“, sagte Zuhörerin Petra Skrypek.