Fall gelöst: Krimidinner im Gemeindehaus ein Erfolg

Erstellt am 13.11.2019

CD/Vlotho. Das Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde St. Stephan an der Lange Straße ist zum Tatort geworden: Beim ersten Krimidinner lösten die Gäste einen Mordfall, den die Theatergruppe „Gänseblümchen“ aus Porta Westfalica-Holzhausen auf die Bühne brachte. Dazu servierte Pfarrer Jörg Uwe Pehle mit seinem ehrenamtlichen Serviceteam ein Drei-Gänge-Menü. 

Im frisch renovierten Gemeindesaal stehen Kerzen und Blumen auf dem Tisch; der Raum ist schummerig beleuchtet; auf dem Klavier spielt Pianist Benjamin Gruchow Musik. Über 100 Gäste nahmen an den Dinner-Tischen Platz und lösten einen kniffligen Kriminalfall. Die Schauspielerinnen rund um Monika Segelke von der Theatergruppe „Gänseblümchen“ aus Holzhausen hatten aus dem Krimi ein Improvisations-Theaterstück entwickelt, bei dem die Gäste aktiv miträtseln und den Mörder ermitteln konnten. In drei Akten wurde in einem mysteriösen Mordfall ermittelt: Wurde Frau Zacharias absichtlich die Treppe heruntergestürzt? Welcher der Verdächtigen hat ein Tatmotiv? War es die Hauseigentümerin, der geheime Freund, die Enkeltochter, die Privatdetektivin, der naive Mieter oder doch die Putzfrau? Die Dinner-Gäste konnten immer wieder selbst in das Ermittlungsgeschehen eingreifen und den Verdächtigen Fragen stellen, um so der Lösung des Falls näher zu kommen. Unter allen richtigen Lösungen zog Monika Segelke eine Gewinnerin, die als Preis einen Adventskalender mit 24 Kurzkrimis geschenkt bekam.

Die Idee zum Krimidinner kam von Pfarrerin Christine Höke und Gemeindepädagogin Ingrid Wilmsmeier, die das Krimidinner auch nach Vlotho holen wollten. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Zuhause sein“ wollten sie auch den düsteren Seiten des Lebens Platz widmen. Im Krimiabend steckte viel Vorbereitung. Seit Mittwoch haben sie gemeinsam mit Gemeindepfarrer Jörg Uwe Pehle den Gemeindesaal zum Festsaal umgebaut und umdekoriert. Die Tische wurden festlich eingedeckt, die Licht- und Tontechnik installiert und das Treppenhaus wurde in einen Tatort verwandelt. Mit Absperrband und einem Leichenumriss wurden die Besucherinnen und Besucher empfangen. 

Gemeinsam mit seinem fast 20-köpfigen Service-Personal, das unter anderem aus ehemaligen Konfirmandinnen und Konfirmanden bestand, sorgte Pfarrer Jörg Uwe Pehle für die Bewirtung der Gäste. Sein Mann hatte für die über 100 Gäste die Vorspeise (Kürbissuppe mit Garnelen) und auch das Dessert gekocht. Während des Dinners räumte das ehrenamtliche Servicepersonal um die ehrenamtlichen Jugendmitarbeiter in weißem Hemd und pinker Fliege die Tische ab und servierte den Gästen ihre Getränke. Nach dem Krimidinner ist der Pfarrer zufrieden: „Ich habe in super Team an meiner Seite, die ehemaligen Konfis sind jetzt Mitarbeiter in der Jugendarbeit und haben einen super Job gemacht.“ Für den Pfarrer war dieser Abend eine gelungene Abwechslung zum regulären Gemeindealltag: „Dieser Abend ist ganz anders als ein Gottesdienst, Bibelkreis oder Besuchsdienste. Wir zeigen, dass Kirche auch ganz anders sein kann und wirklich jeder willkommen ist und bei uns einen schönen Abend erleben kann.“

Auch die Gäste sind vom Krimiabend begeistert. Nach dem offiziellen Ende blieben viele Besucherinnen und Besucher an ihren Tischen sitzen und genossen die einmalige Atmosphäre im Gemeindesaal. Seit Monaten proben die „Gänseblümchen“ an dem Stück, das auch am kommenden Wochenende im Gemeindehaus in Porta Westfalica-Holzhausen erneut aufgeführt wird. Karten sind noch erhältlich.