Gefühlvolle Lebenspoesie

Erstellt am 19.10.2018

Berührendes Konzert von Andi Weiss im Dietrich-Bonhoeffer-Haus

Mitten in die Herzen seiner Zuhörer traf Liedermacher Andi Weiss mit seinen zarten, hoffnungsvollen Melodien und feinsinnigen, von Momenten aus dem Leben erzählenden Texten. Gebannt lauschten sie im Saal des Dietrich-Bonhoeffer-Hauses seinen Liedern und Geschichten. „Die schönere Alternative zum Oktoberfest, ganz ohne Lederhose“, sagte Pfarrer Hartmut Birkelbach vom Kulturreferat des Kirchenkreises „Kuk!“. Gemeinsam mit der Altstadtgemeinde hatte „Kuk!“ den Songpoeten aus München eingeladen.

 

„Laufen lernen“ hat Andi Weiss sein aktuelles Programm genannt. „Es ist wichtig, dass sich die Besucher den Titel richtig merken, sonst kommt es in manchen Liedern zu Missverständnissen, wenn man beispielsweise 'Laufen lassen' daraus macht“, sagte er augenzwinkernd und gab zum Vergnügen der Zuhörer direkt eine Kostprobe. „Mein Sohn, der gerade Laufen lernt, hat mich zu diesem Titel inspiriert“, verriet er und begann seine musikalische Reise durch das Leben.

 

Andi Weiss erzählte vom ersten Schritt, der vor der eigenen Haustür beginnt und Wegen, die entstehen, indem man sie geht. Ganz still war es im Saal, gebannt lauschte das Publikum, als er von sonnigen Momenten und verregneten Tagen, von Lebenswegen, Zielen und Umbrüchen, von Glauben, Hoffnung und Liebe sang. Mit leisen Tönen berührte der Künstler mit den strahlenden Augen die Anwesenden. Seine persönlichen Texte gingen direkt unter die Haut, regten mal zum Lachen, mal zum Weinen, zum Nachdenken und Träumen an. „Wann haben Sie aufgehört, Ihr Leben zu leben, Ihre Träume zu träumen? Leben Sie ein Leben, das vielleicht gar nicht ihr eigenes ist?“ fragte er. Immer wieder machte er Mut, persönliche Träume nicht an Vernunft und Angst scheitern zu lassen, Liebe zu verschenken und sich selbst lieben zu lassen.

 

„Zum Laufen lernen gehört auch fallen lernen, aufstehen und weitermachen dazu, das sehe ich gerade bei meinem Sohn“, sagte Andi Weiss. „Beachten Sie auch das Gute und Schöne in Ihrem Leben“, gab der Poet, der auch als Logotherapeut arbeitet, den Zuhörern mit auf den Weg. Zum Abschluss des bewegenden Konzertabends lud er seine Gäste ein, gemeinsam und füreinander den Refrain „Du bist geliebt“ zu singen.

 

Am Sonntag gestaltete der Liedermacher einen musikalischen Gottesdienst in der Auferstehungskirche mit.