Die Lage bleibt schwierig

Erstellt am 17.04.2018

Zweite Gemeindeversammlung in Rehme brachte keine Lösungen

In der Kirchengemeinde Rehme arbeitet im Moment ein Bevollmächtigtenausschuss unter Leitung von Superintendentin i.R. Anke Schröder, da sich das Presbyterium im letzten Jahr aufgelöst hatte. Schröder berichtete auf der zweiten Gemeindeversammlung im Rehmer Gemeindehaus von den bisher gewonnenen Erkenntnissen. Man habe viele Gespräche geführt, um sich ein Bild von der schwierigen Lage in der Gemeinde zu machen. Ziel der Arbeit sei ja die Bildung eines neuen Presbyteriums. „Wir sehen uns im Moment aber nicht in der Lage, Kandidatinnen und Kandidaten für ein Presbyterium zu finden“, sagte sie. „Die Arbeit, die wir tun wollen, wird durch die Verwerfungen in der Gemeinde stark behindert.“

 

Man habe den Eindruck gewonnen, dass es in der Gemeinde zwei Lager gebe, miteinander aber nicht gesprochen werde. Die zwei Problembereiche seien immer wieder deutlich geworden. Zum einen würden sich viele Menschen nach wie vor an der vor gut zehn Jahren vollzogenen Fusion der vorher selbstständigen Gemeinden Babbenhausen-Oberbecksen und Rehme reiben . Zum anderen gebe es Streit um die Rolle des Gemeindepfarrers Ernst Pallmann. Die einen ständen deutlich hinter ihm und lobten seine Arbeit, andere fühlten sich von ihm zurückgesetzt und verletzt. „Dazwischen gibt es nichts“, sagte Schröder. „Es gibt nur Schwarz und Weiß.“ Ein Gemeindemitglied brachte es auf den Satz: „Man müsste sich vertragen, aber man tut es nicht.“

 

Superintendent Andreas Huneke, der als Gast zugegen war, machte deutlich, es sei das erste Mal in der Geschichte des Kirchenkreises Vlotho, dass ein Bevollmächtigtenausschuss eingesetzt werden musste, weil kein handlungsfähiges Presbyterium mehr gebildet werden konnte. Zehn zu besetzende Plätze habe das Gremium, nur fünf Menschen hatten sich bei der letzten Kirchenwahl 2016 gefunden und hätten mit dem Gemeindepfarrer zusammen gerade mal die Mindestzahl erreicht, die nach Kirchenrecht vorgeschrieben ist. Ende letzten Jahres seien es nach Rücktritten nur noch drei Presbyter gewesen.

 

Der Bevollmächtigtenausschuss wird, so kündigte Anke Schröder an, noch bis zum Sommer weiterarbeiten und versuchen, auch mit Hilfe der Kirchenleitung, einen Lösungsweg zu finden. Länger werde man nicht arbeiten: „Ich möchte das auf Dauer nicht machen“, sagte sie.