Roter Faden durch die Geschichte

Erstellt am 12.12.2018

Altstadtgemeinde feiert 150jährigen Geburtstag / Posaunenchor der Altstadtgemeinde besteht 120 Jahre

Lange rote Bänder wurden kreuz und quer durch die Kirche gespannt und von vielen Gottesdienstbesuchern gehalten, ein sichtbar gewordenes Symbol der Verbindung und des Zusammenhaltes. Mit einem fröhlichen Festgottesdienst und anschließendem Empfang feierte die Altstadtgemeinde ihr 150-jähriges Bestehen. Über 300 Gemeindemitglieder und Gäste waren dazu am ersten Advent in die Auferstehungskirche am Kurpark gekommen.

 

Unter dem Gemeindemotto „Wir leben mittendrin“ hatten zahlreiche Menschen den Festtag mitgestaltet. Liturgie und Predigt gestalteten die beiden Gemeindepfarrer Rainer Labie und Lars Kunkel. Für musikalische Adventsstimmung sorgten Kantorei und Posaunenchor der Altstadtgemeinde unter der Leitung von Kreiskantor Harald Sieger. Die Bläser konnten neben dem Gemeindejubiläum auch ihren eigenen runden Geburtstag feiern. Der Posaunenchor wurde vor 120 Jahren gegründet. Auch die Mädchen und Jungen der Kindertagesstätten Altstadtmäuse und -spatzen und ihre Erzieherinnen gestalteten den Gottesdienst mit. Sie verteilten die Körbe mit Brot und Weintrauben für das gemeinsame Abendmahl. Während der Austeilung begeisterten Harald Sieger an der Orgel und die Trompeterin Monika Harder (Trompete) mit Oskar Lindbergs „Gammal Fäbodpsalm“. Viele Ehrenamtliche halfen engagiert, um den Festtag für alle Gäste von nah und fern zu einem besonderen Erlebnis zu machen.

 

„Kirche ist immer ein Gemeinschaftsprojekt, in dem Zusammenhalt auch in schwierigen Zeiten wichtig ist“, sagte Pfarrer Rainer Labie zu Beginn des Gottesdienstes. Den Gedanken vom roten Faden griff auch Pfarrer Lars Kunkel in seiner Predigt auf. „Das Evangelium ist unser roter Faden“, sagte er und betonte, dass das Gemeindemotto „Wir leben mittendrin“ sich nicht nur durch die Geschichte der Innenstadtgemeinde zieht, sondern auch in Zukunft wichtig bleiben wird.

 

Superintendent Andreas Huneke hob in seinem Grußwort die Bedeutung der Altstadtgemeinde innerhalb des Kirchenkreises Vlotho hervor. „Nicht nur, weil unser Kreiskirchenamt auf Gemeindegebiet steht, oder weil vier Superintendenten vormals dem Presbyterium der Gemeinde angehörten“, sagte er. Auch Karl Koch (1876 bis 1951), der von 1945 bis 1949 Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen war und die kirchenpolitische Neugründung nach dem zweiten Weltkrieg mitgestaltete, hat in der Kurstadt gewirkt. Stellvertretend dankte er Pfarrer Lars Kunkel und dem Posaunenchor „für unermüdliches Engagement“. Dafür gab es kräftigen Applaus aller Anwesenden.

 

Die enge Verbindung von Stadt und Gemeinde betonte Bürgermeister Achim Wilmsmeier in seinem Grußwort. „Beide sind fast gleich alt und doch jung geblieben“, sagte er. Die 1860 gegründete Stadt ist etwa acht Jahre älter. „Schön, dass immer wieder Menschen andere Menschen zum Mitmachen bewegen und sich ehrenamtlich engagieren“, sagte er. „Bleiben Sie lebendiger Mittelpunkt der Stadt und begeistern Sie weiter“, wünschte er für die Zukunft. Auch dem Posaunenchor gratulierte er zum Geburtstag. „120 Jahre, das beweist einen langen Atem“, sagte er augenzwinkernd.

 

Bernhard Silaschi, Pfarrer im Ruhestand und Vorstandsmitglied des Posaunenchores, erinnerte an die Anfänge und Besonderheiten der Posaunenchorbewegung. Stolz zeigte er die „Pro Musica“-Plakette „für Förderung des kulturellen Lebens“, die der Altstädter Posaunenchor im April von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht bekommen hat. Musikschullehrerin Gundula Dreier überreichte den Bläsern als Gruß der Musikschule eine Tasche, „voller Proviant, damit euch die Puste nicht ausgeht“, sagte sie.

 

Im Anschluss an den Gottesdienst wurde die Ausstellung „Der rote Faden“ zur Geschichte der Gemeinde eröffnet. Sie ist im Kirchraum zu sehen. Am Nachmittag wurde erstmals die Aktion »Wege des Friedens« durch die Innenstadt zelebriert. Mit dem Internationalen Gottesdienst klang der festliche Tag aus.