Nachruf Dullweber

Erstellt am 02.05.2018

Abschied von Pfarrer i.R. Wilhelm Dullweber 31.03.1935 – 25.04.2018

So kannten wir ihn: Immer engagiert, eine humorvolle Geschichte auf den Lippen, den Schalk im Nacken und eine gute Zigarre dabei. So gewann er die Herzen derer, die mit ihm auf den Weg waren. Liebevoll wurde er oft nur „Dulli“ genannt.

 

Geboren als Arbeiterkind in Espelkamp-Frotheim, Schneiderlehre, Diakonenausbildung im Stephansstift in Hannover, Jugendwart im CVJM Lübbecke, Religionslehrer an der Kreisberufsschule Lübbecke, Dorfpfarrer in Stemwede-Haldem und Pensionär in Stemwede-Levern sind Stationen seines Lebens.

 

Plattdeutsch, Frotheimer Platt, war seine Muttersprache. Seiner Heimat, dem Altkreis Lübbecke in Ostwestfalen, blieb er zeitlebens verbunden. Er gründete mit anderen Mitstreitern 1980 die „Arbeitsgemeinschaft Plattdütsk in de Kerken in der Ev. Kirche von Westfalen“. Von 1990 bis 2011 war er ihr Vorsitzender und hat diese Arbeit maßgeblich geprägt. Bis zum Schluss war er aktives Mitglied im Leitungskreis dieser Organisation.

 

Unzählige plattdeutsche Gottesdienste, Gruppenstunden und Radioandachten im NDR wurden von ihm gehalten. Er wirkte mit in der Fachstelle für Niederdeutsche Sprachpflege im Westfälischen Heimatbund, bei der AG Plattdütsch in de Kark Neddersassen/Bremen, bei der Dachorganisation Plattform Plattdüütsch in de Kark und beim Verein zur Förderung der plattdeutschen Sprache im Mühlenkreis Minden-Lübbecke. In Levern war er bei historischen Führungen als Nachtwächter unterwegs. Unvergessen ist auch seine Rentnerband, mit der er viele erfreute. Wilhelm Dullweber schrieb über 600 plattdeutsche Geschichten und über 400 Beiträge für das Westfalenblatt und andere Zeitungen. In all den Jahren hatte er in seiner Frau Christine eine liebevolle Weggefährtin, die ihn immer unterstützte.

 

Im Alter wurden ihm zahlreiche Ehrungen zuteil, u.a.:

·      2004 Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland

·      2009 Förderpreis des Kreises Minden-Lübbecke für ehrenamtliches Engagement

·      2010 Rottendorfpreis zusammen mit Heinz Withake

·      2012 Ehrung der Ev. Kirche von Westfalen für seine plattdeutsch Arbeit mit dem Ichthys-Kreuz

·      2015 Ehrenmitgliedschaft in der Lebenshilfe in Lübbecke

·      2016 Ehrenvorsitzender in der AG Plattdütsk in de Kerken in der EKvW

·      2016 Ehrung beim Einsegnungsjubiläum (1956 Einsegnung in der Diakonenschule im Stephanstift)

 

Wilhelm Dullweber hinterlässt seine Frau, vier Söhne, drei Schwiegertöchter und sechs Enkelkinder.

                                                          

Dankbar blicken wir von der Arbeitsgemeinschaft Plattdütsk in de Kerken in der Ev. Kirche von Westfalen auf das Leben von Wilhelm Dullweber zurück. Er war ein Original, das nicht vergessen wird.

 

Pfarrer i.R. Heinz Schlüter, Diakon i.R. Ewald Kröger