„Gott war Ökologe“

Erstellt am 01.10.2018

Dorffrühstück: Biologe Karl-Heinz Niehus gab Tipps

„Man kann nur schützen, was man kennt“, sagte Pfarrerin Renate Wefers. „Doch was

 

in der heimischen Natur nimmt man wahr? Insekten haben keine Lobby, doch viele Arten sind vom Aussterben bedroht.“ Kirchmeisterin Christine Böttcher hatte die Idee, interessierte Gemeindemitglieder darüber zu informieren, wie man Gärten naturnah und insektenfreundlich gestalten kann. Sie stellte den Kontakt zu Karl-Heinz Niehus her. Der Biologe und engagierte Naturschützer führte beim ersten Dorffrühstück in die vielfältige Welt der heimischen Insekten ein.

 

Rund 30 Besucher waren der Einladung gefolgt. "Früher hatten wir ein Frauenfrühstück organisiert. Aber wir wollten allen Interessierten die Möglichkeit geben, dabeizusein", so Renate Wefers. Nachdem sich alle am reichhaltigen Frühstücksbuffet gestärkt hatten, informierte Karl-Heinz Niehus über das massive Artensterben und den Erhalt der biologischen Vielfalt.

 

„Ich freue mich über die Einladung und darüber, dass auch Kirchengemeinden nach und nach für dieses wichtige Thema sensibilisiert werden. Denn die Kirche kann nicht mit offenen Augen dabei zusehen, wie die Schöpfung ihres Schöpfers zerstört wird“, sagte der Referent. „Derzeit verschwinden täglich etwa 150 Arten. Bis Mitte dieses Jahrhunderts werden die Menschen fünfzig Prozent aller Pflanzen und Tiere ausgelöscht haben, wenn sie nicht umdenken. Dabei ist Biodiversität eine wichtige Ressource, die jedoch leider nicht wertgeschätzt wird.“ Er zeigte Aufnahmen zahlreicher inzwischen selten gewordener Insekten, die in seinem naturnah gestalteten Garten entstanden, und zeigte Möglichkeiten, wie jeder die Natur vor der eigenen Haustür schützen kann. „Gott war Ökologe und hat die Vielzahl der Arten erschaffen. Er hat die Menschen nicht beauftragt, die Erde zu zerstören“, sagte Karl-Heinz Niehus. „Macht euch die Erde untertan, aber zerstört sie nicht, das steht bereits in der Bibel“, rief eine Zuhörerin.

 

Auch Pfarrerin Renate Wefers möchte sich mit ihrer Gemeinde aktiv im Naturschutz engagieren. „Wir haben ein schönes Gemeindegelände. Dort können wir nachhaltig selbst einige Ideen umsetzen“, sagte sie.

Engagiert: Kirchmeisterin Christine Böttcher (v.l.), Referent Karl-Heinz Niehus und Pfarrerin Renate Wefers beim Dorffrühstück zum Thema Naturschutz: