Barocke Glanzzeiten in Eisbergen: Konzert mit dem Westfälischen BarockConsort am 21. Oktober

Erstellt am 09.10.2023

An der Wende zum 18. Jahrhundert erlebte Eisbergen eine Zeit des Aufschwungs. Nach den Wirren des Dreißigjährigen Krieges kehrten Frieden und bescheidener Wohlstand zurück in das nun preußische Dorf an der Weser. Unter den Pfarrern Heinrich und Levin Fischhaupt wurde die kleine Kirche auf ihre heutige Größe erweitert und der Vorkriegsaltar mit einem neuen Altarbild geschmückt. Am Samstag, dem 21. Oktober, kehrt etwas von diesem barocken Glanz zurück: Das Westfälische BarockConsort und die Barocktrompeter der Nordwestdeutschen Philharmonie Andreas Adam und Felix Hirn bringen Werke bekannter und weniger bekannter Komponisten der Zeit in die Evangelische Kirche Eisbergen.

Das hochkarätige Ensemble spielt eine Auswahl früh- und hochbarocker Werke aus italienischer und deutscher Tradition. Die frühesten Komponisten des Abends sind Giovanni Paolo Cima, der in seinen, in Eisbergen auch gespielten, epochemachenden Triosonaten die Violine als Soloinstrument entdeckte, und Johann Vierdanck, Protegé von Heinrich Schütz und innovativer Komponist früher konzertanter Werke. Mit Petronio Franceschini und seinem Schüler Domenico Gabrielli sind gleich zwei Komponisten der wegweisenden Bologneser Schule im Programm vertreten, die neue Wege in der weltlichen Musik des Barocks ging. Mit dem Innsbrucker Hofmusiker Giovanni Buonaventura Viviani wird die Brücke zwischen italienischer und deutscher Barocktradition geschlagen. Diesseits der Alpen spielte Johann Schmelzer eine entscheidende Rolle bei der Etablierung und Entwicklung der Sonatenform am Habsburger Hof und bereitete den Boden für seinen Meisterschüler Heinrich Ignaz Franz Biber, der in Eisbergen mit dem etwas jüngeren Franz Reinhart die Glanzzeit des böhmisch-österreichischen Barocks repräsentiert.

Das Westfälische BarockConsort mit Frauke Halemeyer und Simone Gisinger-Hirn an der Barockvioline, Michael Corßen am Barockcello und Andrea Schwager an der Orgel ist aus der klassischen Musikszene Ostwestfalens nicht mehr wegzudenken. Mit ihrer barocken Spielpraxis auf historischen und nach historischen Vorbildern ausgestatteten Instrumenten erwartet die Zuhörer in Eisbergen ein besonderes Klangerlebnis. Zusammen mit Andreas Adam und Felix bringen sie die besonders festliche Seite der Barocksonate für Streicher und Trompeten in der zeitgemäßen Umgebung der Eisberger Kirche wieder zum Leben: „Sonatae tam aris quam aulis servientes - Sonaten, geeignet für Altäre wie Thronsäle“.

Eintrittskarten sind zum Preis von 10€ (ermäßigt 5€) sind ab 17:30 Uhr an der Abendkasse erhältlich. Das Konzert beginnt um 18 Uhr.   

Frauke Halemeyer, Simone Gisinger-Hirn (Barockvioline), Michael Corßen (Barockcello), Andrea Schwager (Orgel)

Felix Hirn (Barocktrompete)

Andreas Adam (Barocktrompete)